JHV 2016
Protokoll der JHV vom 24.Februar 2016
Schramm scheidet aus TSG-Vorstand aus Pöschl geht ins 23. Amtsjahr!
Die Sportler der Turn- und Sportgemeinschaft (kurz: TSG) 1882/1910 Falkenstein sind mit ihrem Vorstand sehr zufrieden. Diesen Eindruck konnte man bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung am 19. Februar 2016 nicht nur bei den Wahlen des Vorstandes gewinnen, die in teils geheimer Abstimmung allesamt völlig einstimmige Ergebnisse zutage brachten, sondern auch aus den Wortmeldungen, die sich im Anschluß an den Vortrag der Rechenschaftsberichte des Vorstandes und der einzelnen Abteilungen ergaben.
Die Statistik, die Vorsitzender Jörg Pöschl zum Besten gab, spricht hier eine klare Sprache: Die TSG ist mit deutlich über 800 Mitgliedern bereits seit vielen Jahren der mit Abstand größte Verein in den Stadtgrenzen und auch die Angebotspalette überzeugt mit einem seit jeher stabilen und attraktiven Angebot in den Sportarten Turnen, Gymnastik, Judo, Volleyball, Leichtathletik und Fußball. Exakt 46% aller Mitglieder sind unter 18 Jahre und ebenso exakt 46% aller Mitglieder sind männlichen Geschlechts - ein Beweis dafür, daß der Sport in Falkenstein geschlechterübergreifend vonstatten geht und somit wahrlich keine verordnete Frauenquote geschaffen werden muss.
Der Bericht von Schatzmeisterin Brigitte Boller machte auch deutlich, daß die TSG nicht nur über ein sehr gesundes finanzielles Fundament verfügt sondern dieses auch dazu nutzt, immer wieder in die Erhaltung der Infrastruktur im und am Vereinsheim, in das Sportmaterial und in die Übungsleiter zu investieren, die das Breitensportspektrum der TSG qualitativ so nachhaltig positiv prägen.
Auf der Tagesordnung stand aber auch ein Antrag auf Erhöhung der Beiträge für aktive TSG-Mitglieder im Bereich Fußball (die anderen Abteilungen der TSG bleiben hiervon unberührt). Hier wird der Beitrag für Fußball spielende Kinder und Erwachsene auf das Niveau der Beiträge des Co-Vereins 1. FC Königstein angehoben, da man letztlich in diesem Bereich als 1. FC-TSG vereint agiert und daher auch nicht einzusehen war, daß TSG-Mitglieder weitaus weniger zahlen als ihre FC-Kollegen, aber die gleichen Leistungen in Anspruch nehmen können.
FC-Jugendleiter Steffen Schmidt hatte hier eine ausführliche Präsentation ausgearbeitet, die deutlich machte, wie sich das Budget im Fußballbereich des 1. FC-TSG zusammensetzt und dass - trotz der Beitragserhöhung - jedes Jugendmitglied nur 5,50 Euro pro Woche zahlen, aber dafür Woche für Woche 6 bis 8 Stunden Betreuung und Training unter anerkannt pädagogisch-sportlichen Aspekten mit lizensierten Trainern erhalten würde.
Dies solle man auch mal in Relation zu manch anderen Freizeiteinrichtungen sehen, für die gerne und viel bezahlt würde. Man müsse sich angesichts der gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung, die der Arbeit der Sportvereine mittlerweile zukommt, aber auch dem zunehmend ambitionierten Anspruch der Elternschaft im Hinblick auf die "Rundum-Betreuung" ihrer Kinder in Vereinen, von den Vorstellungen verabschieden, daß dies alles für einen "Minimalbeitrag" leistbar sei, so Steffen Schmidt und Jörg Pöschl, zumal man mittlerweile ja auch selbst genug Geld in die Erhaltung und Betreibung der Sportstätten und Vereinsheime stecken müsse.
Dies überzeugte auch die Mitglieder, die nahezu einstimmig für diese Anpassung votierten, aber auch deutlich machten, daß sie hier das Ende der Fahnenstange sehen würden. Somit liegt der Jahresbeitrag künftig bei 235,- € (30,- Euro Grundbeitrag für die TSG sowie 205,- Euro "Kursgebühr", der Beitrag für das 2. Kind wird reduziert, das 3. Kind ist frei) für Kinder und Jugendliche sowie 145,- € (36,- Euro Grundbeitrag für die TSG sowie 109,- Euro "Kursgebühr") für Erwachsene. Der Jahresbeitrag für passive Mitglieder bleibt wie bisher bei 36,- €.
Die anschließenden Neuwahlen brachten folgende Vorstandszusammensetzung:
1. Vorsitzender: Jörg Pöschl; Stellvertretende Vorsitzende: Hans-Jürgen Metz (neu) und Peter Hoffmann; Schatzmeisterin: Brigitte Boller; Schriftführerin: Franziska Metz; Abteilungsleiterin Turnen, Freizeit- und Breitensport: Denise Mesterharm; Abteilungsleiter Fußball: Robert Glässer (neu); Beisitzer: Thomas Pöschl, Walter F. Schäfer, Helga Schramm, Manfred Kraus (neu) und Birgit Bind (neu).
Dem in anderen Vereinen vorherrschenden leidvollen Trend, daß Vorstandspositionen nicht besetzt werden können, unterliegen die TSG'ler also nicht, denn alle satzungsgemäß vorgeschriebenen Ämter konnten bis zum Maximum besetzt werden.
Aus dem Vorstand ausgeschieden sind mit dem bisherigen Beisitzer Gerhard Knüttel und dem bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Karl-Gustav Schramm zwei "Urgesteine" der grün-weißen Sportlerfamilie. Während Gerhard Knüttel dem Vorstand mit kleinen Unterbrechungen seit Ende der 80er Jahre als Abteilungsleiter Turnen bzw. Beisitzer angehörte, war Karl-Gustav Schramm summa summarum sogar 45 Jahre ohne Unterbrechung, also en suite, im Führungszirkel vertreten. Von 1971 bis 1994 war er 1. Vorsitzender, von 1994 bis 2004 und von 2006 bis 2016 stellvertretender Vorsitzender sowie Beisitzer von 2004 bis 2006. Nun war es für den 78-jährigen Schramm an der Zeit, jüngeren Nachrückern im Vorstand Platz zu machen und so war er besonders glücklich, daß man mit seinem Nachfolger Hans-Jürgen Metz einen Mann gewinnen konnte, der "Vereinsleben selbst aus dem Eff-Eff kennt und der menschlich hundertprozentig zu uns passt", so Schramm.
In seiner Laudatio auf den Ausscheidenden betonte Jörg Pöschl, der den Staffelstab als 1. Vorsitzender 1994 von Karl-Gustav Schramm übernahm und nun selbst schon in sein 23. Jahr als TSG-"Präses" geht, daß es eigentlich keine Ehrung gäbe, die angemessen für die Verdienste von "KGS" wäre. Ehrenvorsitzender sei er schon, zig Ehrennadeln, -teller und -urkunden des Vereins habe er ohnehin, so daß Schramm selbst gebeten habe, ihm aus Gründen mangelnden Platzes an der heimischen Wohnzimmerwand keine weiteren Vereinsdevotionalien mehr zu überreichen. Einen Reisegutschein wollte Schramm angesichts seiner zuletzt nicht immer stabilen Gesundheit auch nicht, aber die Idee, die der TSG-Vorstand dann vorab entwickelte, fand er ganz großartig. Es wird an einem noch festzulegenden Samstag oder Sonntag im April eine kleine "Farewell-Matinee" im Bürgerhaus-Restaurant geben, mit der die TSG bei Häppchen und "Prickelwasser" Karl-Gustav Schramm verabschieden wird und zu der er selbst Gäste einladen darf, die ihn über die letzten 45 Jahre im TSG-Leben geprägt bzw. begleitet haben. Es dürfte sicherlich ein anekdotenreicher Vormittag mit vielen alten Bekannten werden....
Der Ausblick in das Vereinsjahr 2016 brachte den Hinweis auf den beliebten "Tanz in den Mai" am 30. April und das Weinfest der TSG, welches am 17. Juli erneut auf der Festwiese vor dem Bürgerhaus stattfindet. Auch für diese zwei Feste wird die TSG in die Infrastruktur investieren, hat man sich doch nun extra einen eigenen rundum begehbaren Weinpavillon aus Holz gekauft. Im sportlichen Bereich möchte man gerne eine neue Sportgruppe für Männer zwischen 50 und 70 Jahren gründen, deren Sportangebot sich nach den Bedürfnissen und Vorlieben der Gruppe selbst richten soll. Neben leichteren Ballspielen soll auch die Bewegung als solches mit einfachsten gymnastischen Elementen im Fokus stehen. Zielgruppe sind hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, diejenigen, die - so Pöschl - "vor einigen Jahren aus Alters- oder Verletzungsgründen dem Fußball Lebewohl gesagt haben, aber nun noch etwas für ihre allgemeine körperliche Fitness tun wollen".
Das Jahr 2016 dürfte jedoch für die TSG nur ein "normales Intermezzo" in der Vereinsgeschichte darstellen, richten sich die Augen doch schon verstärkt auf 2017, in dem der Verein sein 135-jähriges Jubiläum feiern wird.