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Die Geschichte des Fußballs in Falkenstein:

Quelle: Festbücher „60 Jahre Fußball“ (Autor: Alt-Bürgermeister Ludwig Schmitt), „75 Jahre Fußball“ (Autor: Hermann Groß), „125 Jahre TSG Falkenstein“ (Autor: Jörg Pöschl).

Im Zuge der wachsenden Popularität des Fußballspiels Anfang des 20. Jahrhunderts waren auch junge Männer im kleinen Taunusort Falkenstein vom ‚Fußballfieber’ erfasst worden. Zunächst gab es noch keinen festgegründeten Verein. Es hatten sich zwei Gruppierungen gebildet, die die neue Sportart betrieben. Dem Trend der Zeit folgend nannten sie sich mit den wohlklingenden Namen ‚Alemannia’ und die in schwarz-weiß spielende ‚Viktoria’, deren Trikotfarben sich aus Traditionspflege an den Farben der bereits bestehenden und gesellschaftlich geachteten Turnbewegungen im Deutschen Reich orientierten, eben jenem traditionellen Schwarz-Weiß des früheren Preußens. In der Taunuszeitung ist auch von einem Fußballclub „Britannia Falkenstein“ die Rede, gegen den der damals neu gegründete 1. FC Königstein am 5.8.1910 sein erstes Spiel bestritt. Was es jedoch mit der „Britannia“ auf sich hat, konnte bis heute trotz intensiver Recherche nicht ermittelt werden. Kurz zuvor, im Frühsommer 1910 war es auf jeden Fall nachweislich zur gemeinschaftlichen Gründung des ‚Fußballklubs Falkenstein’ gekommen, der sein 1. Spiel am 12. Juni 1910 auf den Kronberger „Hasenwiesen“ (heutiges Waldschwimmbad-Gelände) gegen den ebenfalls erst wenige Wochen zuvor gegründeten EFC Kronberg austrug. Der ‚Fußballklub’ schloß sich bereits am 1. August 1913 der Turngemeinde Falkenstein an und ist seit dieser Zeit ein wichtiger, seit dem Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg sogar bis in die jüngste Zeit hinein der wichtigste Zweig der ‚Turner’. Es entspricht sicherlich der Wahrheit, wenn der Chronist der Turngemeinde seinerzeit vermerkte, dass dieser „Anschluß von beiden Seiten lang ersehnt“ worden sei. Denn die Zersplitterung sportlicher Aktivitäten in einer kleinen Gemeinde von nicht einmal 1000 Einwohnern konnte schließlich keinem nützen.

Wie wir wenig Authentisches aus der Anfangszeit des Fußballs in Falkenstein besitzen, so sind uns auch nicht alle Namen der ersten Aktiven übermittelt. Es existiert jedoch im Vereinsarchiv eine Abbildung aus dem Gründungsjahr 1910, deren Unterschrift folgende Falkensteiner Namen nennt: Blusch, Josef Hartmann, Karl Sachs, Karl Hasselbach, Wilhelm Schalk, Anton Ott, Peter Götz, Philipp Feger, Johann Lange, Johann Bind und Philipp Schalk.

Letzterer trat laut Chronik zusammen mit Wilhelm Geibel nach dem Zusammenschluß 1913 dem Vorstand des erweiterten Vereins bei. Zu den Gründern von 1910 gehörte ebenfalls Jakob Dietz. Damit wären wohl die Männer der ‚ersten Stunde’ genannt.

Das Hauptproblem der Falkensteiner Fußballer war von Anfang an bis zur Jahrtausendwende hin ein geeigneter, den Wettbewerbsbedingungen und den Vereinsanforderungen entsprechender Sportplatz. Die topographischen Verhältnisse in Falkenstein, der felsige Boden und die schwachen Finanzen der Gemeinde und des Vereins standen jahrzehntelang einer akzeptablen Lösung entgegen. In Eigenhilfe hatte man sich zunächst auf den Seifwiesen (heute in etwa im südlichen Bereich der Straße „Am Bergschlag“) ein sehr bescheidenes Provisorium geschaffen. Hier wurde Fußball gespielt, Leichtathletik betrieben und geturnt. Der erste Weltkrieg brachte aber den ersten tiefen Einschnitt in das Vereinsleben. Auch die Nachkriegsjahre mit einer strengen Besatzungsmacht, allgemeiner Not und der Errichtung eines am Altkönighang erbauten Schießplatzes waren dem Sport nicht eben förderlich. Trotzdem bestanden 1919 bis zu vier Mannschaften, die jedoch – nicht zuletzt wegen der teils katastrophalen Platzverhältnisse – bei den Rundenspielen nicht sonderlich erfolgreich waren. Sehr häufig musste man sogar auswärts antreten, da die Schneeverhältnisse im hoch gelegenen Falkenstein sowohl im Herbst als auch bis in das späte Frühjahr hinein ein Spiel nicht zuliessen. Am 30.09.1921 schlossen sich im Falkensteiner „Café Altkönig“ dann die Falkensteiner Fußballer mit dem Königsteiner Fußballklub zum „FC Königstein-Falkenstein 1910“ zusammen, da beide Vereine über Personalmangel klagten. Dieser war bei den Königsteinern durch eine Abspaltung mehrerer Spieler und Mitglieder in den „Verein für Rasensport 1921“ hervorgerufen worden, der allerdings nur zwei Jahre bestand, bevor sich beide Königsteiner Vereine im Juli 1923 wieder vereinten und Falkensteins Fußballer wieder - wenn auch mehr schlecht als recht - eigenständig agierten. In diesen zwei gemeinsamen Jahren zuvor hatte die Spielgemeinschaft in der A-Klasse gegen sehr starke Gegner aus Schwanheim, Kelsterbach und Griesheim zu spielen, wo es nicht selten zweistellige Niederlagen setzte. (Anmerkung: Die Daten und Unterlagen über die Aktivitäten der Fußballer in den 20er und 30er Jahren sind leider in den Wirren des 2. Weltkrieges zu einem erheblichen Teil verloren gegangen, aber gerade die Epoche des FC Königstein-Falkenstein lässt sich durch aktuelle Aktenfunde nun exakt datieren. Diese revidieren somit die Berichte aus früheren Festbüchern über ein Mitwirken der Falkensteiner Fußballer in der späteren „Spielvereinigung Königstein“).

Um die Mitte der zwanziger Jahre erhielt der hiesige Sport, vor allem auch der Fußball, einen neuen starken Impuls, allerdings außerhalb der bestehenden Vereine. In Königstein und Falkenstein war jeweils einige Jahre zuvor die „Deutsche Jugendkraft“ (DJK) gegründet worden, die sportinteressierte junge Männer aus katholischen Kirchengemeinden und –verbänden zusammenführte. Die wenigen in Privatbesitz befindlichen Aufnahmen dieser Gruppe in Falkenstein zeigen stattliche Mitgliederzahlen.

Der DJK gelang es daher auch, den Fußballsport in Falkenstein bis in die dreißiger Jahre hinein wieder zu stabilisieren, bis sich schließlich die Gliederungen des ‚Dritten Reiches’ des gesamten Sportbetriebes in Falkenstein bis zu dessen bitterem Ende bemächtigten.

Nach dem 2. Weltkrieg waren es als erste die Fußballer, die unter Nikolaus Meser im Falkensteiner Vereinsleben wieder aktiv wurden. Der DJK war ein Wiederaufleben nicht beschieden und die „Turngemeinde“ vermochte sich nicht mehr zu Eigenständigkeit von Bedeutung durchzuringen, so dass sich am 12.3.1946 ein neuer Sportverein, die ‚Sportgemeinschaft Falkenstein’, mit den Vereinsfarben ‚Grün-Weiß’ gründete. Dieser Verein pflegte vornehmlich das Fußballspiel. Wie in den früheren Jahren musste das Vereinsleben aber fast zwangsläufig stagnieren, da es an einem geeigneten Spielfeld fehlte und die Bereitstellung von nachbarschaftlichen Spielfeldern von der Gunst der jeweiligen Platzherren abhing. So wurde in den ersten Jahren hauptsächlich in Königstein und Mammolshain gespielt, wobei es speziell mit den Königsteiner Fußballern häufig heftigen Streit wegen zu zahlender Platzmieten gab. Neben Nikolaus Meser sind vor allem noch Anton Pfaff, Edmund Attendorn, Amand Klein, Hugo Becker, Ludwig Wittemann, Karl Klös, Artur Heil sowie Paul und Alfred Bind als aktive Gestalter des Fußballgeschehens der ersten Zeit zu nennen. Jeder Verein braucht seine Mitglieder, die aktiven und die passiven. Aber jeder Verein braucht auch seine Freunde und Förderer. Zu den Hauptförderern des Falkensteiner Sportbetriebes in den ersten schwierigen Nachkriegsjahren gehörtem vor allem einige hier wohnende, z.T. hochrangige, amerikanische Offiziere. Falkenstein war nämlich während der Besatzungszeit ein bevorzugtes Wohngebiet für die ranghöchsten alliierten Offiziere, die häufig in Frankfurt tätig waren. Der berühmte amerikanische Oberkommandierende General Lucius Clay, der englische Luftmarshall Sir Arthur William Tedder und Frankreichs Hochkommissar General Pierre Koenig hatten in Villen des Reichenbachweges und der oberen Feldbergstraße ihre Wohnung.

1947 schenkte ein amerikanischer Offizier den Fußballern 17 Paar Fußballschuhe und 8 Lederbälle. Nur diejenigen, die diese Zeit vor der Währungsreform mit ihren Hamsterfahrten und dem Schlangestehen vor Geschäften, dem undurchsichtigen Schwarz- und Tauschhandel usw. miterlebt haben, können den immensen Wert eines solchen Geschenkes richtig einschätzen.

Mit Begeisterung machten sich in jener Zeit die Fußballerfrauen an die Arbeit und zauberten in nächtelanger Handarbeit aus dem aufgezogenen Garn von alten Fliegerkombinationen die (olivgrünen) Strümpfe, die die nunmehr „Grün-Weißen“ zunächst auf den Fußballfeldern trugen. Die von nun an verwendeten Vereinsfarben „Gün-Weiß“ waren zum einen diesen olivgrünen Stutzen geschuldet, zum anderen aber auch der Tatsache, daß der einzig zeitnah lieferbare Trikotsatz Anfang des Jahres 1946 nun einmal ausschließlich in Grün-Weiß bestellbar war.

Was nützen jedoch Schuhe, Bälle, Trikots und Strümpfe in noch so schwieriger Zeit, wenn nach wie vor der geeignete Platz im Ort fehlt, um dem geliebten Sport nachzugehen und so wurde der Ruf nach einem eigenen Sportplatz immer vernehmlicher. Einen der beharrlichsten Rufer fanden die Sportler in ihrem langjährigen Mitglied, dem 1. Beigeordneten Michael Schütz. Und wieder waren es die Amerikaner, die helfend einsprangen. Bereits 1947 konnte eine technische Einheit dafür gewonnen werden, den Falkensteiner Fußballern bei der Erstellung eines Spielfeldes zu helfen. Wegen der Verlegung dieser Truppe blieben jedoch die Bemühungen schon im Anfang stecken. 1950 war es dann so weit: Nicht zuletzt dank der Bemühungen von Bürgermeister Ludwig Schmitt, der zuvor einige Jahre in den USA gelebt hatte, gelang es aufgrund persönlicher Einschaltung von Hochkommissar McCloy eine andere Truppeneinheit, die über schweres Gerät verfügte, für den künftigen Falkensteiner Sportplatz zu interessieren. Nach vierwöchiger Arbeit der amerikanischen Soldaten gelang es zur Überraschung aller, den Platz im Bereich der heutigen unteren Le Mêle-Straße schon im Rohbau fertigzustellen. Am 20. Juli 1950 fand vor fast 1000 Besuchern das Richtfest statt, welches als eines der rauschendsten Feste in die Vereinsgeschichte einging und in dessen Verlauf der neuen Sportstätte der Name ‚Waldsportplatz am Altkönig’ gegeben wurde. Mehr als 5000 Kubikmeter Erde und Gestein waren an der Nordseite des Hanges im Verlauf der Bauarbeiten gelöst und auf dessen Südseite angeböscht worden, so dass ein Platzgefälle von etwa 2 % entstand. Dieses reichte jedoch leider aus, um bei jedem größeren Regenschutt den Oberflächenbelag des Platzes in den angrenzenden Wald zu spülen und tiefe Risse und Furchen im Platz zu hinterlassen. Beim Bau der Heimvolkshochschule im Reichenbachweg einige Jahre später wurde dann noch einmal ein dort eingesetztes Planiergerät der Bundeswehr für weitere Planierungsarbeiten herangezogen, um hier zumindest eine Besserung herbeizuführen. Zunächst herrschte aber im Sommer 1950 große Freude: Der lang ersehnte Wunsch nach einem ersten ‚richtigen’ Sportplatz hatte seine Erfüllung gefunden. In diese Zeit fiel auch eine sportliche Blütezeit, die durch die damalige A-Jugend unter ihrem legendären Trainer Artur Heil hervorgerufen wurde und auch heute noch eine besondere Erwähnung in den Vereinsannalen findet. Die Jungs unter ihrem eifrigen Spielführer Heinz Mühl waren über nahezu zwei Jahre ungeschlagen und konnten in dieser Zeit selbst die klassenhöchsten Gegner im Umland in großartigen Spielen besiegen. Leider endete diese Ära schneller als man gedacht hatte, denn Eifersüchteleien seitens der nicht sonderlich erfolgreichen 1. Mannschaft sowie daraus resultierende Streitigkeiten mit dem Vorstand veranlassten gleich mehrere der hoffnungsvollen Nachwuchstalente, dem Verein den Rücken zu kehren.

Die nach dem Krieg verbliebenen wenigen Turner hatten sich mittlerweile der Sportgemeinschaft angeschlossen, so dass 1958 die Mitgliederversammlung eine Namensänderung in ‚Turn- und Sportgemeinschaft Falkenstein’ beschloss (mit dem späteren Zusatz der Jahreszahlen 1882/1910 in Würdigung der Gründungsjahre der beiden Vereinswurzeln Turnen und Fußball).

In der Jahreshauptversammlung am 26.1.1963 tauchte dann erstmals das Gerücht auf, dass der Gemeindevorstand eine Bebauung des Sportplatzes in Erwägung ziehe. Diese Gerüchte, die zu heftigen Emotionen führten, konnte der damalige Vorsitzende Hugo Becker jedoch zerstreuen, in dem er eine Garantieerklärung der Gemeinde Falkenstein vorlegte, dass hieran in den nächsten Jahren nicht gedacht sei.

Die finanzielle Situation der Sportler war in dieser Zeit nie sonderlich gut, aber durch kleinere Privatspenden von Vorstandsmitgliedern und Gönnern (z.B. Robert Kremers, Hattsteiner Straße) sowie durch die Altpapiersammlungen (bis Mitte der 70er Jahre) konnte man sich immer einigermaßen über Wasser halten. Außerdem wurden regelmäßig Masken- und Weihnachtsbälle abgehalten und in den Jahren 1960 und 1970 konnte man im Rahmen großer Jubiläumsfeste gar das 50- und 60-jährige Bestehen der Fußballabteilung feiern. 1967 wurde in Eigeninitiative und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde schließlich sogar eine kleine Flutlichtanlage installiert, die die Trainingsbedingungen in den dunklen Wintermonaten erheblich verbesserte.

Trotz manch talentierter Jugendmannschaft reichte es rein sportlich gesehen für die Falkensteiner Seniorenfußballer jedoch bis zum Jahre 1992 nie, die unteren Spielklassen zu verlassen, auch wenn man sich immer wieder als sogenannte Turniermannschaft einen guten Namen machte und einige überraschende Turniererfolge feiern konnte. Hier sei – nur auszugsweise - an die Turniersiege 1957 beim prestigeträchtigen Höchster-Kreisblatt-Pokal, 1977 und 1985 beim Seeger-Turnier in Schneidhain, 1978 in Kronberg oder 1983 beim Gründungsturnier der SG Oberhöchstadt erinnert, die allesamt gegen zum Teil weit höherklassigere Gegner errungen wurden.

Aber auch auf internationaler Ebene knüpften die Fußballer neue Bande: Seit Anbeginn der Städtepartnerschaft zwischen Falkenstein und dem normannischen Le Mêle im Jahre 1967 waren die Fußballer durch etliche gegenseitige Besuche bis in die heutige Zeit hinein immer ein belebendes und stützendes Element dieser Völkerverbindung. Wie man überhaupt sagen muss, dass die Fußballer sehr häufig den internationalen Kontakt gesucht haben, wie Fahrten nach Prag und Budapest in den 70er sowie England, Österreich, Spanien und wiederum Tschechien in den 80er und 90er Jahren belegen. Speziell die vom damaligen 2. Vorsitzenden Hans Pöschl Mitte der siebziger Jahre organisierten zwei Fahrten nach Prag und ins Sudetenland/Erzgebirge bedeuteten für viele Falkensteiner ein emotional geprägtes Wiedersehen mit der alten Heimat, die man knapp dreißig Jahre zuvor als Flüchtling verlassen musste. Auch in Falkenstein konnte man unzählige internationale Begegnungen feiern, so u.a. 1982 auch mit einem großen norwegischen Jugendorchester.

Ein trauriges Kapitel, welches in der Folge mehrmals die Existenz des Vereins ernsthaft gefährdete, musste dann jedoch 1973 aufgeschlagen werden. Der Sportplatz, auf den man 23 Jahre vorher beim Richtfest noch so stolz war, musste in diesem Jahr doch noch dem Wohnungsbau in Falkenstein weichen. Seitens des Vereins war man zunächst noch nicht mal unbedingt böse darum, denn die Qualität der ohnehin recht kleinen Spielfläche war mittlerweile derart desolat, dass regelmäßig der darunter liegende Fels offen zu Tage trat. Außerdem gab es immer öfter heftige Beschwerden der Anlieger in den neu gebauten Wohnhäusern „Am Hirschsprung“, denen an trockenen Tagen wahre Staubstürme um die Häuser wehten. Da auch die Kosten einer umfassenden Sanierung des Platzes sowie der aus Holzbrettern bestehenden und völlig unzureichenden Umkleide-, Sanitär- und Funktionsräume als recht hoch angesehen wurden, freundete man sich sowohl im Rathaus als auch bei den Sportlern seit geraumer Zeit immer mehr mit dem Gedanken an einen zeitgemäßen Neubau an anderer Stelle im Ort an.

Zunächst sollte man für kurze Zeit einen Platz knapp außerhalb der Gemarkungsgrenzen an der Königsteiner Taunusschule nutzen, um dann schnellstmöglich wieder in Falkenstein ein eigenes Sportgelände zu bekommen. Die Versprechungen, die hier nach der Eingemeindung Falkensteins in die Stadt Königstein seitens der dortigen Kommunalpolitik gemacht wurden, waren jedoch zum Großteil nicht mehr als Lippenbekenntnisse und die Sportler fühlten sich teilweise schmählich im Stich gelassen. Mehrere Standorte, wie z.B. am ‚Arbeiterweg’ oder oberhalb des Bürgerhauses waren im Gespräch, aber aus den verschiedensten Gründen kam es hier zu keiner Realisierung. Auch eine Unterschriftenaktion in Falkenstein, die 1977 nahezu 1000 Unterschriften für den Bau eines Sportplatzes oberhalb des Bürgerhauses brachte, konnte nichts bewirken. So spielte man bis zum Jahre 1999 schließlich auf dem ursprünglich als Interim gedachten Platz. Wenigstens baute die Stadt Königstein zum 100-jährigen Jubiläum des Gesamtvereins im Jahre 1982 der TSG ein kleines, zweckentsprechendes Clubheim direkt neben diesem Sportplatz, was das fußballerische Vereinsleben wieder ein wenig beleben sollte, da man nun zumindest wieder die Möglichkeit zum Verweilen und zur Bewirtschaftung bei Heimspielen hatte.

Zu dieser leichten Belebung trug auch der Bau des als ‚Ersatz’ für den fehlenden eigenen Sportplatz gedachten Kleinsportfeldes am Bürgerhaus bei, dass 1990 gebaut wurde und dem Jugendfussball einige Impulse zuführte. 1986 und 1990 konnten nochmals große Zeltfeste aus Anlaß des 75-jährigen und 80-jährigen Bestehens der Fußballer gefeiert werden. Dem allgemeinen Trend nach hatte sich die TSG seit den 80er Jahren in wechselnder Konstellation mit den anderen Königsteiner Fußballvereinen zu einer Jugendspielgemeinschaft zusammengeschlossen, um dem nach wie vor zu beklagenden Nachwuchsmangel entgegenzutreten. Hier konnten bis zur Jahrtausendwende hin schöne Erfolge in Form von etlichen Kreismeisterschaften und –pokalsiegen in den verschiedensten Altersklassen eingefahren werden. 1993 bekam die TSG im Rahmen der Jugendspielgemeinschaft vom Deutschen Fußball-Bund sogar den „Sepp-Herberger-Preis“ für herausragende Jugendarbeit verliehen.

Was sich jedoch im Jugendfußball andeutete, erfuhr auch im Seniorenbereich seine Fortsetzung. Sowohl die 1. als auch die 2. Seniorenmannschaft klagten über den fehlenden Nachwuchs, so dass die TSG der erste Verein im Vordertaunus war, der den Schritt einer Spielgemeinschaft auf Seniorenebene wagte. Hatte sich zunächst 1988 der erst im Jahre 1982 gegründete SV Fortuna Königstein der TSG angeschlossen, so wurde 1991 eine Ehe zwischen der TSG und der SG Schneidhain vollzogen, nachdem sich die Fortuna aufgelöst hatte.

(Anmerkung: Die TSG spielte eigenständig bis 1988 in der B-Liga-Main-Taunus, seit Juli 1988 dann mit der Fortuna, die vorher in der C-Liga Hochtaunus spielte, als „Fußballvereinigung (Fvgg.) Falkenstein-Königstein“ in der B-Liga Main-Taunus. Aus dieser stieg man dann im Sommer 1989 in Relegationsspielen nach einem 1:1 im Hinspiel und einer 0:3-Niederlage im Rückspiel gegen DJK Hochheim in die C-Liga Main-Taunus ab, der man dann bis Sommer 1991 angehörte. Dann kam die Spielgemeinschaft mit Hochtaunus-B-Ligist SG Schneidhain, wo man in der Spielklasse des höherklassigen Vereines eingestuft wurde, also der B-Liga. Diese wurde jedoch im Sommer 1991 durch eine Verwaltungsreform des Hessischen Fußballverbandes zur A-Liga aufgewertet, so dass die TSG binnen weniger Wochen gleich zwei Ligen „übersprang“.

Hier konnte die Spielgemeinschaft Schneidhain-Falkenstein, wie man sich fortan nannte, unter ihrem Trainer Günter Heimbel gleich im ersten Jahr mit ihrer 1. Mannschaft die Meisterschaft der A-Liga Hochtaunus erringen und auch die 2. Mannschaft konnte den Meistertitel einheimsen. Der Bezirksliga gehörte man dann bis ins Jahr 1997 an, ehe man wieder in die A-Liga abstieg.

Ein besonderer Freudentag in der Geschichte des TSG-Fußballs war ohne Zweifel der 16. April 1997. Auf den Tag genau 115 Jahre nach Gründung der TSG im Jahre 1882 konnte der Vorsitzende Jörg Pöschl den damaligen Fußball-Bundestrainer Berti Vogts für eine vielbeachtete Podiumsdiskussion zum Thema „Jugendarbeit im Bereich des DFB – Wohin steuert der deutsche Fußball?“ im vollbesetzten Falkensteiner Bürgerhaus gewinnen. Wenige Monate zuvor war Vogts mit seiner Nationalelf Europameister geworden.

Von elementarer Bedeutung war jedoch der Neubau der Rasensportanlage ‚Altkönigblick’ im Jahre 1999 in unmittelbarer Nachbarschaft zum bisherigen TSG-Hartplatz, der einem privat betriebenen Sportzentrum weichen musste. Bürgermeister Bertram Huke und TSG-Vorsitzender Jörg Pöschl war es dank ihres politischen Engagements gelungen, dieses seit zweineinhalb Jahrzehnten angedachte Projekt endlich zu realisieren. Die TSG schlug nicht nur den Namen ‚Altkönigblick’ für die neue Sportstätte vor sondern bekam auch das Erstbenutzungsrecht für die wohl schönste Sportanlage im Hochtaunuskreis zugesprochen. Zudem wurde das direkt am Sportplatz gelegene, 1982 erbaute, TSG-Clubheim innen renoviert und mit gepflegten Außenanlagen und schönen Terrassen ergänzt.

Das von der TSG ausgerichtete und organisierte Eröffnungsspiel einer Königsteiner Stadtauswahl gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt am 28. Juli 1999 lockte 3.000 Zuschauer auf den neu erbauten „Altkönigblick“ und bescherte der TSG die größte Brutto-Einnahme in der Vereinsgeschichte. Anläßlich des 90-jährigen Jubiläums der TSG-Fußballabteilung bestritten die Eintracht-Profis 12 Monate später nochmals ein Freundschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf auf „Falkensteiner Rasen“ – diesmal vor 2.000 Zuschauern.

So schön die neue Sportanlage jedoch war, so sehr setzte sich aber Anfang des neuen Jahrtausends die sportliche Talfahrt in die unteren Tabellenregionen der A-Liga fort. Die Meinungen über die künftige Entwicklung im Fußballbereich gingen zwischen den Verantwortlichen der SG Schneidhain und der TSG Falkenstein zunehmend auseinander. Basierend auf der zeitweise bestehenden Jugendspielgemeinschaft aller vier Vereine (außer Farblos, die nie Jugendarbeit betrieben) hatte man seit der Jahrtausendwende in gemeinsamen Treffen aller Vereinsvorstände immer mal eruiert, ob eine Fusion aller städtischen Fußballvereine (1. FC Königstein, TSG Falkenstein, FC Mammolshain, SG Schneidhain, Farblos Schneidhain) im Seniorenbereich möglich wäre und eine Mehrheit finden könnte, wohl wissend, dass dieses Thema eine ganze Menge Emotionen aufwühlen würde, waren doch die strukturellen (Vorstandsqualität, Anzahl an Helfern, Rückhalt in der Bevölkerung, aktives Vereinsleben, Qualität der Sportplätze usw.), sportlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen der einzelnen Vereine viel zu unterschiedlich, von den historischen Animositäten ganz zu schweigen.

Während die TSG angesichts der neuen Sportanlage trotzdem eine konzertierte Zusammenführung aller oder zumindest mehrerer Fußballvereine in der Stadt zum Zwecke einer Leistungsoptimierung herbeiführen wollte und sich in den Sondierungsgesprächen offen zeigte, wollte man seitens der SG Schneidhain und des FC Mammolshain lieber keine „große Lösung“, Farblos war auch eher skeptisch. Seitens der TSG war man mit der Zusammenarbeit mit der SG Schneidhain seit Jahren schon nicht mehr so richtig zufrieden, denn der SG Schneidhain war in den letzten Jahren ein gehöriger Teil ihrer personellen, organisatorischen und finanziellen Struktur weggebrochen und Jugendfußballer gab es gerade noch mal eine gute Handvoll im dortigen Stadtteil. Eine gemeinsame Jugendarbeit der ca. 40 Falkensteiner Kinder war daher seit geraumer Zeit nur mit dem 1. FC Königstein und/oder dem FC Mammolshain möglich gewesen. Gerade der sportlich erfolgreiche, aber administrativ nicht immer adäquat besetzte 1. FCK war es, der seit der Jahrtausendwende immer wieder betonte, dass er sich eine gemeinsame Zukunft speziell mit der gut strukturierten TSG durchaus vorstellen könne. Mit dem seriös arbeitenden Vorstand und dem Erstbenutzungsrecht der neuen Rasensportanlage im Rücken war die TSG also alles andere als eine „hässliche Braut“, die Königsteiner Avancen lehnte die TSG jedoch aus Rücksichtnahme auf ihren langjährigen Schneidhainer Partner trotzdem ab. Die Dissonanzen innerhalb der Spielgemeinschaft mit Schneidhain aber waren trotz dieses „Treueschwures“ nicht mehr zu beheben und führten im Mai 2003 dann nicht nur zum Abstieg in die B-Liga sondern in einer stillosen „Nacht- und Nebelaktion“ auch zur Trennung der SG von der TSG. Seitens der SG Schneidhain wollte man fortan versuchen, sich in der B-Liga wieder selbständig zu machen.

Mit dem damaligen Bezirksoberligisten 1. FC Königstein und der TSG Falkenstein haben sich daraufhin kurzfristig nicht nur die über Jahrzehnte hinweg bittersten Rivalen sondern auch die beiden größten Fußballvereine dieser Stadt im Juni 2003 zum 1. FC-TSG Königstein zusammengeschlossen. Der 1. FC-TSG als mit Abstand klassenhöchster Königsteiner Fußballverein spielte bis 2008 mit seiner 1. Mannschaft in der Bezirksoberliga, wobei man in all’ den Jahren stets einen einstelligen Tabellenplatz belegte. Größte Erfolge waren ein 3. Platz im Endklassement 2004 sowie ein 4. Platz 2005, wo man gar bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg in die Landesliga mitspielte. 2008 stieg man dann überraschend als Viertletzter in die Kreisoberliga ab, wo man sich in den Jahren 2009 bis 2012 im Tabellenmittelfeld befand. Die 2. Mannschaft des 1. FC-TSG hat seit 2003 wechselweise in der A- bzw. B-Liga gespielt. Unter Trainer Torsten Richter konnte man beispielsweise 2007 wieder in die A-Liga aufsteigen.

Seit der Fusion im Jahre 2003 konnte man auch die Größe und Bedeutung der Jugendabteilung kontinuierlich steigern. Auch die „alten Herren“ haben seitdem innerhalb der sogenannten „Soma“ (Sondermannschaft) ein adäquates Betätigungsfeld für ihre Ballkünste gefunden. Ab Januar 2004 war Jörg Pöschl auch gleichzeitig 1. Vorsitzender des 1. FC Königstein (im Frühjahr 2017 beendete Pöschl dann seine Tätigkeit als Vorsitzender des 1. FC Königstein), so dass beide Vereine 13 Jahre lang von ein und derselben Person geführt wurden.

Die Anziehungskraft des wunderschönen Rasenplatzes hat jedenfalls nicht nachgelassen und führte 2006 sogar zum bisherigen Höhepunkt in der fußballerischen Geschichte unseres Vereins: Der vom TSG-Vorsitzenden Jörg Pöschl gemeinsam mit der Führung des hiesigen Kempinski-Hotels initiierte und weltweit beachtete 10-tägige Aufenthalt der brasilianischen Nationalmannschaft in Falkenstein während der Fußball-WM 2006 sorgte für einen Ausnahmezustand in der Berggemeinde. Die mitternächtliche Ankunft des brasilianischen Mannschaftsbusses in Falkenstein bejubelten seinerzeit bis zu 2.000 Menschen und es wurde trotz empfindlich kühler Temperaturen (nur abendliche 5° Anfang Juni!) schon Stunden vorher in vielen Höfen und Häusern entlang der prächtig geschmückten „Hauptstraße“ ein Fest gefeiert, wie es Falkenstein wohl noch nicht erlebt hatte. Brasilianische und deutsche Fahnen hingen vielhundertfach in den Fenstern, an den Häusern und an den Straßenlaternen, zig Wimpelketten flatterten im Wind, sämtliche Spielernamen waren überdimensional auf die Straße gepinselt und ein gutes Dutzend riesiger Spruchbänder in deutscher, portugiesischer sowie englischer Sprache begrüßten die Brasilianer im „Heilklimatischen Kurort Falkenstein“. Eine Heerschar von in- und ausländischen Journalisten schickte an diesem Abend Live-Fernsehbilder und Radiokommentare in mehrere Länder rund um den Globus.

Auf dem „Altkönigblick“ wurde ein nagelneuer Rollrasen extra für Ronaldinho & Co. verlegt, an dem sich seitdem die Fußballer des 1. FC-TSG erfreuen. Auch wenn ein im Vorfeld angedachtes Freundschaftsspiel unseres 1. FC-TSG gegen den 5-fachen Weltmeister ebenso wie öffentliche Trainingseinheiten aufgrund der äußerst strengen Sicherheitsvorkehrungen zur Enttäuschung vieler Bürger, Fans und nicht zuletzt der eigenen Spieler leider nicht zustande kamen, so war es doch zumindest für viele Vereinsmitglieder, die tagtäglich im TSG-Vereinsheim die etwa 200 Journalisten des brasilianischen Fernseh- und Radiosenders Globo mit Speis’ und Trank betreuten, ein unvergessliches Erlebnis, den Stars vom Zuckerhut exklusiv beim Training zuschauen zu können. Dies dürfte sicherlich auch für die Balljungen gegolten haben, die ausschließlich aus dem 1. FC-TSG rekrutiert wurden. Der allgemein prognostizierte Erfolg des großen Turnierfavoriten stellte sich jedoch nicht ein, denn im Viertelfinale musste man überraschend gegen Frankreich „die Segel streichen“.

Die Südamerikaner waren also weg, aber die heimische Fußballprominenz entdeckte nun den „heiligen brasilianischen Rasen“ für sich. So gaben sich unmittelbar nach der Weltmeisterschaft binnen acht Tagen die beiden Rivalen vom Main quasi die Klinke der Sportplatztüre in die Hand. Zunächst wiederholte Zweitligist Kickers Offenbach sein Gastspiel vom Oktober 2004 und trat am 9. Juli 2006 erneut in Freundschaft gegen den 1. FC-TSG Königstein an. Wie bereits beim 8:0 am 12.10.04 so schenkten die Kickers ihrem Gastgeber aus der Bezirksoberliga auch diesmal kräftig ein und gewannen gar 13:0. Am 17. Juli 2006 gastierte dann die Eintracht auf Einladung des 1. FC-TSG bereits zum dritten Male auf dem „Altkönigblick“. Diesmal spielte der Bundesligist mit dem Adler auf der Brust vor knapp 1.500 Zuschauern gegen den israelischen Erstligisten Maccabi Netanya.

Bereits im Vorfeld des „Brasilien-Besuches“ hatte der 1. FC-TSG am 1. Mai zu einer regional beachteten „WM-Talkrunde“ in den Festsaal des Kempinski-Hotels geladen, die von TSG-Präsident Jörg Pöschl moderiert wurde und bei der die 1990er-Weltmeister Uwe Bein und Andreas Möller die prominenten Talkgäste waren.

Am 8. August 2012 gastierte dann das seinerzeitige Bundesliga-Topteam Bayer 04 Leverkusen mit etlichen Nationalspielern auf dem „Altkönigblick“, um ein Testspiel gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt zu absolvieren. Trotz der erst drei Tage vorher erfolgten Anfrage schafften es die Verantwortlichen des 1. FC-TSG Königstein in einer 72-stündigen Ad-hoc-Aktion in Tag- und Nachtarbeit, die notwendige Organisation zu stemmen. Ein absolutes „Meisterstück“, denn es mussten kurzfristig ja nicht nur die gastronomischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für geschätzte 500 bis 1.000 Zuschauer sondern auch für zwei anspruchsvolle Profi-Mannschaften geschaffen werden. Es mussten viele dutzend kleine und große Dinge bedacht und organisiert werden: Vom Einkauf aller Speisen und Getränke, der Organsiation des umfangreichen Spielerbuffets nach Spielende, über den Wasser- und Stromanschluß für die eigens noch bestellten "Biergondeln“ bis hin zum Erfragen der Maße des Radstandes der beiden Mannschaftsbusse, damit die teuren Luxusgefährte nicht auf dem "Hügel" der Zufahrt zum Sportplatz aufsitzen würden. Aber auch die in aller Kürze rekrutierten 60 Helfer der Königstein-Falkensteiner Fußballgemeinschaft leisteten an diesem herrlich warmen Sommerabend ganze Arbeit und verköstigten die trotz kaum möglich gewesener Werbung immerhin gut 1.000 Zuschauer und beide Mannschaften vorzüglich. Bei etwas längerer Vorlaufzeit, da waren sich alle einig, hätte man sicher das Zwei- bis Dreifache an Besuchern verzeichnen können, aber auch so war man sehr zufrieden. Übereinstimmung herrschte jedoch bei allen Beteiligten auch darüber, daß ohne die vorhandene Erfahrung - speziell des TSG-Vorstandes - in der Organisation solcher Großveranstaltungen dieser zeitliche „Ritt auf der Rasierklinge“ nie und nimmer geklappt hätte.

Selbst der eigens angereiste Leverkusener Sportdirektor Rudi Völler war voll des Lobes über die Platzbeschaffenheit und die Organisationskunst der Vereinsverantwortlichen um FC-TSG-Präsident Jörg Pöschl. Nicht zufrieden waren hingegen die Verantwortlichen des FSV, was jedoch beileibe nicht an den Gastgebern lag sondern an den eigenen Spielern im schwarz-blauen Dress, die nämlich bei Abpfiff der 90 Minuten eine in dieser Höhe nicht unbedingt vorhersehbare 1:7-Klatsche gegen die „Werkself“ aus dem Rheinischen beklagen mussten.

Aber auch außerhalb dieser Großereignisse hat sich die TSG im Kleineren einen ausgezeichneten Ruf über viele Jahre hinweg als oft gelobter Organisator und Ausrichter ihrer traditionsreichen Fußballturniere erworben, mit denen sie zweier hochverdienter Vorstandsmitglieder auf angemessene Weise gedenkt: So finden bzw. fanden alljährlich das „Hans-Pöschl-Gedächtnisturnier“ für Sondermannschaften sowie das „Hugo-Becker-Gedächtnisturnier“ für 1. Mannschaften statt. Seit 1993 wird das zu Ehren des 1992 verstorbenen Hans Pöschl veranstaltete Turnier ausgetragen, das dem 1975 verstorbenen Hugo Becker gewidmete Turnier wurde sogar zur traditionsreichsten Turnierveranstaltung im gesamten Hochtaunuskreis, da es doch seit 1984 mit nur einer einzigen Unterbrechung insgesamt 27 Mal stattfand, bis man sich 2012 dafür aussprach, aus terminlichen Gründen auf weitere Austragungen zu verzichten.

Im Jahre 2010 schließlich konnte die Fußballabteilung der TSG auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Gemeinsam mit dem 1. FC Königstein, der ebenfalls 100 Jahre zuvor gegründet wurde, entwarf man ein gemeinsames buntes Jubiläumsprogramm, welches über das ganze Jahr hinweg stattfand. Neben insgesamt acht Turnieren und einer feierlichen Matinee mit Ehrungen für verdiente Mitglieder beider Vereine gehörte ein Regelkundeabend mit Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner ebenso zum Jubiläumsreigen wie das Freundschaftsspiel der Traditionsmannschaften des 1. FC-TSG und Eintracht Frankfurt sowie der „Bunte Abend“ mit dem damaligen „Popsternchen“ Jennifer Braun, das für ein mit 400 Besuchern gut gefülltes Festzelt sorgte.

Anläßlich des 100-jährigen Abteilungsjubiläums sei es gestattet, im Rückblick einige Personen mit Dank zu belegen, die in den vergangenen 30 bis 35 Jahren ab Mitte der 70er den Fußballsport bei der TSG als Funktionäre oder Trainer sehr nachhaltig geprägt haben. Stellvertretend für viele sei hier Gabriele Schmied sowie den Herren Karl-Gustav Schramm, Hans Pöschl, Herbert Hülsmann, Andreas Richter, Hubert Schmied, Wolfram Pfaff, Hans Martens, Karl Bauer, Frank Beer, Georg Edelmann, Hans-Peter Hoffmann, Jörg Pöschl und Peter Vogel für ihr langjähriges Wirken gedankt. Dank gebührt ebenso den langjährigen Schiedsrichtern Udo Martens, Thomas Wolf und Hubert Wittemann.

Einen ganz erheblichen Aufwind brachten die Jahre 2009 und 2010. Dem gemeinschaftlich agierenden Vorstand des 1. FC-TSG war es gemeinsam mit der Stadt gelungen, die alte und völlig marode Sportanlage „Am Kreisel“ durch umfangreiche Neubauten zu ersetzen. So wurde aus dem roten Tennenplatz ein hochmoderner Kunstrasenplatz und die nicht mehr sanierungsfähige „Halle 7“ am Wolfsweg, in der sich Umkleiden, Duschen und Vereinsräume des 1. FC Königstein befunden hatten, wurde abgerissen und durch einen Vereinsheim-Neubau an anderer Stelle auf dem Gelände ersetzt. Auch hier war es Jörg Pöschl, ohne dessen außergewöhnliches Engagement diese Neubauten wohl nicht entstanden wären.

Da auch die beiden benachbarten Kreissporthallen in den Jahren 2009 bis 2012 für einen hohen einstelligen Millionenbetrag saniert wurden, konnte der 1. FC-TSG von nun an auf eine einzigartige Infrastruktur verweisen: Neuer Kunstrasenplatz „Am Kreisel“ mit neuem FC-Vereinsheim, der ohnehin hervorragende Naturrasenplatz des „Altkönigblick“ mit dem TSG-Vereinsheim sowie zwei „runderneuerte“ Sporthallen und neu angelegte großzügige Parkplätze und Außenanlagen.

Dies war denn auch der Grund für die Entscheidung des Deutschen Fußballbundes, ab 1. August 2010 Königstein zum DFB-Stützpunkt für den Hochtaunuskreis zu ernennen.

Einhergehend mit diesen infrastrukturellen Veränderungen kam es auch zu einem wahren Boom im Jugendfußball denn ab 2010 „schraubte“ man bis zum heutigen Tag die Anzahl der vorhandenen Jugendmannschaften von 14 auf sage und schreibe 21 (!) eigenständige Teams mit ca. 380 Kindern und Jugendlichen nach oben. Gerade im Bereich der Jugendarbeit avancierte der 1. FC-TSG zu einem der absolut federführenden Clubs im Hochtaunuskreis, wie immerhin zweiundzwanzig (!) Meisterschaften bzw. offizielle Pokalsiege auf Kreis-, Regional- und sogar Landesebene alleine in den Jahren 2011 bis Juli 2016 eindrucksvoll belegen.

Auch die 2. Mannschaft des 1. FC-TSG stieg im Sommer 2013 unter Trainer Alexander Goncalves wieder in die A-Liga auf, während die 1. Mannschaft als Tabellendritter der Kreisoberliga zwar die beste Platzierung seit dem Abstieg aus der Bezirksoberliga im Jahre 2008 erreichte, letztlich aber doch recht knapp am Aufstieg scheiterte.

In der Saison 2013/2014 war es dann jedoch soweit: Mit einem seit vielen Jahren in dieser Liga nicht mehr erlebten Vorsprung von sage und schreibe 13 Punkten gewann der 1. FC-TSG Königstein im Mai 2014 den Meistertitel der Kreisoberliga und stieg endlich wieder in die Gruppenliga auf, wie sich die damalige Bezirksoberliga nun seit einigen Jahren nennt. „Meistertrainer“ Andreas Berggold hatte dem Verein bereits im Winter mitgeteilt, daß er nach sechs schönen Jahren in Königstein am Saisonende die Zeit für eine Veränderung als gekommen sieht und den Verein verlassen würde, so daß der Meistertitel das passende Abschiedsgeschenk für den ebenso beliebten wie kompetenten Trainer war. Sein Nachfolger wurde im Juli 2014 Simon Mohr, der ebenfalls als einer der besten und bekanntesten Coaches im Kreis angesehen wurde.

Auch die 2. Mannschaft konnte in der Spielzeit 2013/2014 als Aufsteiger eine überragende Bilanz aufweisen, kämpfte sie doch bis zum vorletzten Spieltag noch um den Aufstieg von der A-Liga in die Kreisoberliga, ehe sie letztlich auf den 4. Tabellenplatz zurückfiel, der jedoch trotzdem einen großen Erfolg darstellte.

Die Saison 2014/2015 konnte mit dem frühzeitigen und souveränen Erreichen des Klassenerhalts in der Gruppenliga beschlossen werden (Rang 10 mit 16 Punkten Vorsprung auf den ersten von drei Absteigern), die 2. Mannschaft erreichte im Endklassement der A-Liga den 9. Platz.

Zu Beginn der Saison 2015/2016 übernahm bei der 1. Mannschaft mit Ex-Profi Thomas Biehrer ein renommierter Trainer das Zepter, der zuvor schon in der Oberliga tätig war. Saisonziel war, den 10. Rang um drei bis vier Plätze zu verbessern. Jedoch hatten sich die Konkurrenten in der Liga doch erheblich verstärkt und die eigene Kaderzusammenstellung wurde den angedachten Ambitionen doch nicht gerecht, so daß man nach hartem Kampf mit dem Abschluß auf Rang 14 wenigstens den ersten Nichtabstiegsplatz (bei drei Absteigern) erreichen konnte. Die 2. Mannschaft belegte den 10. Rang in der A-Liga.

Auf Thomas Biehrer folgte ab Juli 2016 Mechmet Bayram als neuer Trainer.

In einer sehr ausgeglichenen und spielstarken Gruppenliga gelang es dem 1. FC-TSG in der Saison 2016/2017 jedoch nicht, die Liga zu halten. Als Drittletzter bei fünf Absteigern aus der 17 Teams umfassenden Gruppenliga musste man nach drei Jahren wieder den bitteren Gang in die Kreisoberliga antreten, obwohl die Bilanz mit 10 Siegen, 6 Remis und 16 Niederlagen gar nicht so schlecht war. Die 2. Mannschaft konnte den Klassenerhalt in der A-Liga soeben noch erreichen.

Um so höher zu bewerten, dass die 1. Mannschaft in der Saison 2017/2018 den sofortigen Wiederaufstieg als souveräner Meister der Kreisoberliga schaffte. 24 Siege, 3 Remis sowie nur 3 Niederlagen bedeuteten für die Mechmet-Elf am Ende satte neun Punkte Vorsprung auf Vize-Meister DJK Bad Homburg und damit die Rückkehr in die Gruppenliga. Die 2. Mannschaft belegte in der A-Liga einen gesicherten 12. Rang von 16 Teams.

Erwähnenswert im Rückblick aber auch, dass die SOMA des 1. FC-TSG unter Trainer Manfred Kraus und SOMA-Leiter Wolfram Pfaff sowohl im Jahre 2015 als auch im Jahre 2016 die Kreismeisterschaft gewann.

Zum Beginn der Saison 2018/2019 verfügt der 1. FC-TSG über 25 Jugendmannschaften, 2 Seniorenteams sowie eine SOMA.

01.11.2018 (jp)